Feedback nach dem BAHN-Modell

Ihr Wegbegleiter auf dem Weg, das nächste Level zu erreichen und Potenziale auszuschöpfen!

Feedback nach dem BAHN-Modell

Feedback ist wichtig überall dort, wo Menschen aufeinandertreffen und zusammenarbeiten möchten. Feedback zu geben oder zu empfangen sollte selbstverständlich sein – ist es aber leider nur selten. Und deshalb fällt es auch vielen so schwer, konstruktives Feedback zu geben. Veraltete Methoden wie das “Sandwich Feedback” sind noch weit verbreitet und die Mitarbeiter können es nicht mehr hören, wenn der Chef das, was er kritisieren will, zwischen zwei halbherzigen aber positiven Aussagen verpackt.

Einen etwas anderen Ansatz bietet das BAHN-Modell für Feedback.

BAHN steht für die Elemente

  • Beobachtung
  • Auswirkung
  • Hintergrund
  • Nachfrage

Ablauf des Feedbacks nach dem BAHN-Modell

1. Um Erlaubnis bitten

angebot

Bevor man jemandem Feedback gibt, muss man ihn um Erlaubnis bitten. Feedback ist immer ein Angebot, dass auch abgelehnt werden darf. Der Empfänger kann verschiedene Gründe dafür haben, und man sollte diese Entscheidung auch respektieren.

Der Empfänger kann aber auch proaktiv auf jemanden zugehen und um Feedback bitten.

Feedback sollte immer von beiden Seiten – vom Geber und vom Empfänger – gewollt und erwünscht sein.

2. Beobachtung ausdrücken

beobachtung

Meist gibt man ein Feedback, weil einem das Verhalten eines anderen aufgefallen ist. Dies sollte man in Form einer Beobachtung ausdrücken. Damit ist gemeint, dass man sehr genau auf seine Sprache achtet und keine Bewertung mit ausdrückt. Vor allem Universalquantoren wie “immer” oder “nie” sollte man hier vermeiden, da sie ziemlich sicher ein schnelles Ende des Feedbackprozesses nach sich ziehen. Aber auch auf subtilere implizite Annahmen, Interpretationen oder Wertungen sollte man achten. Außerdem sollte sich der Feedbackgeber auf ein oder zwei konkrete Situationen beziehen. Zu viele Beispiele können die Aufnahmefähigkeit verringern.

Im Gegensatz zu anderen Feedback Modellen wird hier auch dem Empfänger die Möglichkeit gegeben, direkt auf Mißverständnisse einzugehen. Allerdings sollte der Empfänger auch darauf achten, dass er nur Dinge richtigstellt, die fehlerhaft dargestellt werden und sich nicht rechtfertigt.

3. Auswirkung

gefuehle

Hier gibt der Feedbackgeber dem Feedback eine Gewichtung durch die eigenen Gefühle mit. Er sollte Ich-Botschaften senden, also dem Empfänger darstellen, was das beobachtete Verhalten in ihm ausgelöst hat. Auch hier sollte der Feedbackgeber wieder sehr genau auf seine Sprache achten. Das Gefühl “nicht verstanden zu werden” ist kein echtes Gefühl. (Wie fühlt sich das an?) Das kommt dann wieder einer Wertung nah, die der Empfänger auch leicht ablehnen kann. Ein echtes Gefühl ist aber wirklich nicht von außen zu widerlegen (“Ich fühle mich traurig”). Hier ist wirklich die gefühlte Emotion genannt und diese kann nicht in Frage gestellt werden.

4. Hintergrund darstellen

hintergrund

Ganz wichtig ist es, dem Empfänger zu vermitteln, warum man überhaupt Feedback gibt. Aus welchem größeren Kontext heraus erfolgt das Feedback? Warum ist es dem Geber wichtig, dass der Empfänger das weiß? Die Darstellung des Hintergrunds kann auch ein inhaltlich schwieriges Feedback sehr positiv werden lassen, da hier auch die Wertschätzung für den Empfänger eine Rolle spielt.

5. Nachfrage

dialog

Zum Ende des Feedbacks wird der Empfänger eingeladen, über das Feedback zu sprechen. Somit formuliert der Feedbackgeber nicht einen Wunsch zur Verhaltensänderung, sondern er lädt den Empfänger ein, über das gehört zu sprechen und vielleicht gemeinsam eine Änderung zu überlegen. Dieser Dialog über das Feedback kann sofort geschehen, aber auch erst in einem Folgegespräch. Dies gibt dem Empfänger auch die Möglichkeit, das Gehörte erst einmal für sich zu verarbeiten. Auch hier drückt sich wieder Respekt und Wertschätzung für den Empfänger aus.

6. Der Empfänger bedankt sich für das Feedback

danke

Mit seinem Dank drückt der Empfänger aus, dass er dankbar ist für die Zeit, die sich der Feedbackgeber genommen hat. Der Dank muss nicht Einverständnis mit dem Gesagten ausdrücken.

 

Bei der Anwendung sollte man beachten, dass man als Feedbackgeber nicht in eine Schritt-für-Schritt-Anwendung verfällt. Dann wirkt ein Feedback schnell gekünstelt. Zu einem guten Feedback gehört auch eine Vorbereitung. Zudem sollte man das BAHN-Modell in einem geschützten Rahmen üben, damit es natürlich wirkt.

 

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